Handlings für den Umgang mit Trauernden im Pfarrbüro
Auf der Mitgliederversammlung 2013 in Münster gab es den Wunsch, doch ein Tagesseminar auch einmal am Niederrhein anzubieten, da der Weg vom Niederrhein nach Freckenhorst nicht unerheblich
ist.
Nachdem das Thema „Trauernden begegnen“ bei unserer Berufsgruppe bereits im November 2014 in Freckenhorst sehr große Resonanz fand und nicht alle Interessierten Platz teilnehmen konnten, bot der
Berufsverband in Zusammenarbeit mit dem BVPS dieses Seminar nun auch am 11. Februar 2015 auf der Wasserburg Rindern an.
31 Teilnehmerinnen kamen an diesem Tag nach Rindern, um sich zu diesem Thema auszutauschen und Handlings für ihre Arbeit vor Ort zu diesem nicht ganz einfachen Thema mitzunehmen. Pfarrer Bernd
Hante, Präses des BVPS und Referent dieser Veranstaltung, freute sich mit Carsten Wellbrock, Geschäftsführer Hauptabteilung 600 im BGV, über die rege Teilnahme.
Nach einem kurzen Einstieg, kamen die Pfarrsekretärinnen schnell und vertraulich ins Gespräch. Da wurden persönliche Erlebnisse und Handlungsweisen ausgetauscht und schnell wurde klar, wie
unterschiedlich und individuell die Arbeit vor Ort ist oder wie eine Pfarrsekretärin treffend formulierte: „ Die Beerdigungsabwicklung im Pfarrbüro erfolgt formell nach Standards, die Menschen,
die dahinter stehen, sind Individuum.“ Auch ist das Angebot der Trauerarbeit in den Gemeinden sehr unterschiedlich.
Nach der Mittagspause stellte Pfarrer Hante die einzelnen Trauerphasen vor. Dieses Wissen ist sicherlich eine gute Hilfestellung, um den Trauernden vor Ort zu begegnen. Zum Ende waren sich die
Pfarrsekretärinnen einig: Der Tag, um sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, hat sich gelohnt. So konnte der ein oder andere Tipp zum Handeln mit nach Hause bzw. ins Pfarrbüro genommen
werden.
Weiteres Fazit der Teilnehmerinnen: Der Tag war eine persönliche Bereicherung; ich habe den Austausch sehr geschätzt; ich muss nicht immer Worte finden – ich kann auch schweigen; der Tag hat mir
Sicherheit im Umgang mit Trauernden gegeben; ich habe Grenzen; ich darf meine Gefühle zeigen; Tod ist kein Tabuthema – er gehört zum Leben; die Begegnung mit Trauernden erfordert spontane
Reaktionen.
Und so verabschiedete Pfarrer Hante die Teilnehmerinnen mit den Worten: „Es ist oft wertvoller, die eigenen Gefühle identisch auszudrücken, als Floskeln oder schön formulierte Sätze zu sagen;
instinktiv handeln sie als Pfarrsekretärin im Umgang mit Trauernden richtig.“
Den Wunsch eines weiteren Tagesseminars zu diesem Thema leitet Pfarrer Hante gerne an den BVPS und das BGV Münster weiter.
Claudia Schulte